Eine Idee wurde geboren
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Als Initiator des BürgerBus Malente möchte ich hier kurz die Idee eines Bürgerbusses schildern und wie auch dieses Projekt in Malente verwirklicht werden kann.
Als Vorbild aus den 70er Jahren waren es Bürgerinitiativen in den Niederlanden und dem vereinigten Königreich England. Dort entstand die Idee, mit ehrenamtlichen Personen einen Fahrbetrieb zu errichten, um abgelegene Ortschaften und Wohngebiete mit einem Zentrum zu verbinden. In den 80er Jahren schwappte dieser Gedanke auch nach NRW über und später auch in die gesamte BRD.
Überall war es der gleiche Ansatzpunkt; Bürger fahren Bürger auf ehrenamtlicher Basis und das nicht in Konkurenz zum öffentlichen Personennahverkehrs, oder zu Taxi Unternehmen, sondern als Ergänzung des Nahverkehrs. In NRW gibt es die meisten Bürgerbusvereine, ca. 150. In Schleswig-Holstein sind es zur Zeit fünf - Tendenz steigend.
Der Hauptgedanke aller Bürgerbusvereine ist gleich: sie sollen da verkehren, wo dünn besiedelte Gebiete ein Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) als nicht rentabel für den eigenwirtschaftlichen Verkehr der Kommunen sind. Eingesetzt werden Kleinbusse, die 8 Personen befördern können und damit den Vorteil haben, überall dort zu verkehren, wo es für herkömmliche Busse zu eng ist. Diese Kleinbusse haben den Vorteil, dass sie mit einem normalen Führerschein der Klasse B (früher Klasse III) gefahren werden dürfen.
Bevor ich im Jahre 2009 nach Malente zugezogen bin, habe ich im Raum Münsterland (NRW) selbst einen solchen BürgerBus gefahren (s.Fotos). Am 14. Juni 2014 haben wir nun auch in Malente einen solchen Verein gegründet mit dem Ziel, diese Idee auch im hiesigen Raum umzusetzen. Bisher sind viele Formalitäten und Gespräche (Amtsgericht, Finanzamt, Kreis OH, Kommune, NOB, Steuerberater, Presse und viele mehr) erfolgt, um unserem Ziel näher zu kommen.
Meinen Mitbegründern: Michael Winkel, Helmut Losert, David Kardell, Birgit Losert, Hilde Wagner und Andreas Endler sage ich an dieser Stelle nochmal recht herzlichen Dank, für die bisher geleistete, ehrenamtliche Arbeit. Es sind etliche Stunden, auch die nächtlichen, nicht in Summen zu beziffern. Hinzu kommen einige Kilometer die gefahren wurden, um an Gesprächen teilzunehmen, die der Sache dienlich waren.
Nun steht es an, um einen entspannten Fahrbetrieb zu gewährleisten, das entsprechende Fahrpersonal zu motivieren. Es sind 16-20 Fahrer nötig (z.B. auch Rentner oder Frührentner), damit ein sorgloser Fahrbetrieb, in entspannter Atmosphäre, stattfinden kann. Im Raum Münsterland hat sich damals eine richtig tolle Gemeinschaft dazu bereit erklärt, eine große Verantwortung zum Wohle der Bürger zu übernehmen: Bürger fahren Bürger. Lassen Sie uns gemeinsam den "Geist von Malente" zum Leben erwecken!